Lesen: Lukas 13,1-9
Die Bibel In Einem Jahr: Hiob 17–19; Apostelgeschichte 10,1-23
Er aber antwortete und sprach zu ihm: Herr, lass ihn noch dieses Jahr, bis ich um ihn grabe und ihn dünge. Lukas 13,8
Letztes Frühjahr beschloss ich, die Rose an unserer Hintertür
zurückzuschneiden. In den drei Jahren, die wir in unserem Haus gewohnt
haben, hat sie nicht viele Blüten hervorgebracht, und die kahlen,
hässlichen Zweige wucherten in alle Richtungen.
Aber es kam etwas dazwischen und die Gartenarbeit wurde vertagt. Und
das war auch gut so, denn nur wenige Wochen später fing der Rosenstrauch
an zu blühen wie noch nie. Hunderte von weißen, herrlich duftenden
Blüten hingen über der Hintertür, ergossen sich in den Garten und
bedeckten den Boden mit ihren herabfallenden Blättern.
Mein wieder erblühter Rosenstrauch erinnerte mich an Jesu Gleichnis
vom Feigenbaum in Lukas 13,6-9. In Israel war es üblich, einem
Feigenbaum drei Jahre Zeit zu geben, um Früchte hervorzubringen. Wenn
dann nichts geschah, wurde der Baum gefällt, damit der Boden für anderes
genutzt werden konnte. Im Zusammenhang (V.1-5) will das Gleichnis
sagen: Die Israeliten hatten nicht so gelebt, wie sie sollten, und Gott
könnte sie zu Recht verurteilen. Aber Gott hat Geduld und gab ihnen
Zeit, um sich ihm wieder zuzuwenden, Vergebung zu empfangen und zu
blühen.
Gott möchte, dass alle Menschen „blühen“, und lässt ihnen Zeit. Ob
unser Glaube erst noch wachsen muss oder ob wir für ungläubige
Angehörige oder Freunde beten, dass er Geduld hat, ist für uns alle eine
gute Nachricht.
Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. Johannes 15,5
Gott schenkt der Welt Zeit, damit sie sein Angebot der Vergebung annehmen kann.
© 2017 Unser Täglich Brot
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